Fundstück 47.Kalenderwoche

(r) Ein Hoch auf den Deutschen Export!!!
Warum die „Deutschen“ den Gürtel enger schnallen müssen und andere europäische Länder faul und korrupt sind.

Im deutschen Gesetz steht, dass wir eine ausgewogen Leistungsbilanz haben sollten, das heißt wir exportieren genau im selben Wert der Waren, wie wir importieren. Doch leider rühmen sich Regierung und Medien schon seit mehreren Jahrzehnten damit, dass wir Exportweltmeister (seit letztem Jahr hinter China) sind. Um so stark
im Export zu sein, müssen die Löhne in Deutschland natürlich sehr niedrig gehalten und weiter gesenkt werden - die Auswirkungen können wir im ganzen Land sehen. Das hat natürlich die Folge, dass unsere Binnennachfrage nachlässt. Das größere Problem ist, dass unsere unmittelbaren Nachbarn in der EU stark in die Ecke gedrängt werden. Vor dem Euro hatten all die Staaten die Möglichkeit, ihre Währung abzuwerten, so wie das jetzt die USA und China tun. Da sie diese Möglichkeit nun nicht mehr haben, kaufen sie die billigen Produkte aus Deutschland. Dies hat zur Folge, dass immer mehr Geld nach Deutschland fließt, aber nur wenig raus. Deutsche Exportunternehmen legen dann ihr Geld an, was die Banken dann sehr großzügig wieder zurück ins Ausland verleihen. Da unsere Nachbarn kein Geld durch Handel von Deutschland bekommen, müssen sie sich das Geld leihen, um damit wieder die billigen deutschen Produkte zu kaufen. Irgendwann ist der Punkt erreicht, wo die deutschen Banken glauben, dass sie das Geld nicht mehr wiederbekommen und stellen das Leihen ein. So ist es bei Griechenland passiert und die anderen südeuropäischen Staaten werden folgen. Da wir aber all diese Länder benötigen, um unsere Absätze weiter hoch zu halten, wurden riesige Rettungschirme für die verschuldeten Staaten von den europäischen Steuerzahlern aufgebracht. Um das noch einmal ausführlich zu schildern: das Geld, welches der deutsche Steuerzahler aufbringt, bekommen unsere südeuropäischen Nachbarn, die mit diesem Geld deutsche privaten Banken bedienen. Das heißt, wir zahlen indirekt das Geld an die deutschen Banken und der Grund dafür liegt in den niedrigen Löhnen in Deutschland, was heißt, dass wir doppelt übers Ohr gehauen werden. Das perfide an der Sache ist aber, dass die deutsche Regierung nun fordert, dass all diese Länder ihre Löhne dem niedrigen deutschen Lohn anpassen, sie müssen sich eben dem Wettbewerb stellen. Das Problem ist nur, dass im Wettbewerb der Länder keiner gewinnen kann. Ein Unternehmen kann Insolvenz gehen, aber Staaten nicht und wenn, können die BürgerInnen nicht alle auswandern, so wie MitarbeiterInnen in Unternehmen raus geschmissen werden. Nehmen wir mal an, so wie der Trend gerade aussieht, das alle Euroländer in den Wettbewerb der Löhne eingehen. So wird es bald zur Deflation und letzten Endes zur Rezession kommen. Die entscheidene Frage ist nur, wer aus dieser Krise profitiert?
http://www.youtube.com/watch?v=lyg1lp9kU_s

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