Fundstück der 1. Kalenderwoche 2011
(jj) Die Neonazi-Szene hat 2 Todesfälle zu beklagen. Am 20.12.2010 starb der Autor des Buches “Blutzeugen – Beiträge zur Praxis des politischen Kampfes in der Weimarer Republik” André Busch an Krebs und am 31.12.2010 verstarb dann der rechtsextreme Publizist Thomas Brehl an einer Darminfektion.
Busch genoss in Neonazi-Kreisen hohes Ansehen für sein Buch “Blutzeugen“ (Blutzeuge ist ein nationalsozialistischer Propagandabegriff zur ehrenden Bezeichnung toter Nationalsozialisten). In einem Nachruf wird auf einer Neonazi-Seite geschrieben: „Es wird auf ewig sein Verdienst bleiben, mit seinen jahrelangen Recherchen ein geschichtspolitisches Grundlagenwerk über die Blutzeugen aus der Kampfzeit der Weimarer Republik, die ermordeten Aktivisten der NSDAP bis 1933, geschaffen zu haben.“ Zudem wird es jedem Heimatforscher, Fachhistoriker und geschichtsinteressierten Laien empfohlen, da es angeblich Geschichtslücken schließe. Laut Nazi-Blog altermedia.info sei es: „Ein Buch das nicht nur in die Bibliothek eines jeden Nationalisten gehört, sondern auch in die eines jeden Menschen, der die Geschichte seines Vaterlandes objektiv und vorurteilsfrei ergründen will.“ Interessant sind die Begriffe objektiv und vorurteilsfrei als Bezeichnung für puren Geschichtsrevisionismus.
Busch war Alter Herr der Hamburger Burschenschaft “Chattia Friedberg”. Sie feierte sein Buch auf ihrer Internetseite prahlerisch. Bei dieser Vereinigung gebe es, so der Hamburger Verfassungsschutz, „Anhaltspunkte für Verbindungen zum Rechtsextremismus“.
Busch war von seinem Arbeitgeber Ende 2009 suspendiert worden, nachdem seine neonazistischen Aktivitäten bekannt wurden. Man dulde in dem Institut keine rechtsextremen Aktivitäten, ließ die Volks- und Raiffeisenbank wissen.
Autoren wie Busch und ihre Bücher hätten in der rechtsextremen Szene eine wichtige Funktion, kommentierte Dr. Manfred Murck, Vize-Chef des Hamburger Landesamtes für Verfassungsschutz, gegenüber dem NDR: “Der intellektuelle Teil des Rechtsextremismus liefert jenen eine Rechtfertigung, die nachts üble Taten auf der Straße vollbringen.“ Anders ausgedrückt: die in dem Buch beschriebenen „Blutopfer“ wie die des SA- Schlägers Horst Wessel könnten Vorbild sein für junge Leute.“
Der Tod von Busch rief allerdings keine so große Trauer in der Neonazi-Szene wie der von Brehl hervor.
Brehl fiel erstmals Anfang der 1980er Jahre als Lesebriefschreiber in der Zeitschrift „MUT“ und den Neonazi Publikationen „Zentralorgan“, „Hamburger Sturm“ und „Recht auf Wahrheit“ auf. Zu dieser Zeit gründete er die „Nationale[n] Aktivisten“, die sich 1983 mit der „Aktionsfront Nationaler Sozialisten“ zur „Aktionsfront Nationaler Sozialisten/ Nationale Aktivisten“ (ANS/NA) zusammenschloss. Brehl wurde Bereichsleiter Süd. Zudem gründete er und andere Neonazis 1984 das „Komitee zur Vorbereitung der Feierlichkeiten zum 100. Geburtstag Adolf Hitlers“ (KAH). Nachdem die ANS/NA verboten wurde, gründete Brehl zusammen mit Michael Kühnen (damals führender deutscher Neonazi) und Christian Worch die Nachfolgeorganisation „Gesinnungsgemeinschaft der Neuen Front“ (GdNF). 1999 folgte die Gründung des „Kampfbundes Deutscher Sozialisten“, bei dem er die Organisationsleitung übernahm und sich selbst „Stabschef“ nannte.
Brehl schrieb zudem zahlreiche hetzerische Beiträge auf dem Nazi-Blog altermedia.info.
In diesen werden Morde an Ausländern als Unfälle verharmlost, der Verein „Medinetz Dresden e.V.“ als rechtswidrig angeklagt und zum Beispiel die Verstümmelung einer Rollstuhlfahrerin mit einem Hakenkreuz auf der Stirn als selbstinszeniert bezeichnet, um den „patriotisch gesinnten Teil unsere Volkes unter Generalverdacht zu nehmen“, so Brehl. Die Liste mit aufhetzerischen, diskriminierenden Artikeln, die Brehl veröffentlicht hat, könnte noch endlos weiter geführt werden. Für diesen Mann muss wirklich keine Träne vergossen werden. Wie zu erwarten war, sehen das die Neonazi anders. Sie kommentieren den Beitrag über seinen Tod mit Sprüchen wie „Einen Tag vor seinem 54. Geburtstag? Das ist schon seltsam. Nein, ich sage nichts weiter.“ oder „Es ist schon seltsam, dass so viele führende Köpfe des nationalen Lagers und Widerständler urplötzlich und lange vor ihrer Zeit den Planeten zumindest in physischer Form verlassen.“ und deuten damit an, er sei ermordet worden. Andere Beileidsbekundungen wie: „Ein großer Idealist ist von uns gegengen, ein Held seinser Zeit.“ „Jetzt kommt er, wie alle deutschen Helden nach Walhalla.“ „Ruhe sanft und grüß mir den Führer !“ und viele mehr, kann man nachlesen.
An diesen Beitragen kann man zudem gut erkennen, dass die rechte Szene nicht nur netzpolitisch aktiver wird, sondern auch keinen Hehl mehr aus ihrer Gesinnung macht. Gerade bei dem obengenannten Blog "altermedia" kann man an den zahlreichen Besuchern erahnen, welch neofaschistisches Potential in einer bürgerlichen Gesellschaft wie dieser steckt. Für uns also noch mehr Motivation im Februar den Nazis in Dresden die Straßen zu verweigern. Und uns auch überall sonst aktiv gegen Diskriminierung, Rassismus und Geschichtsrevisionismus zu wehren.
http://npd-blog.info/2011/01/01/neonazi ... erstorben/
http://npd-blog.info/2010/12/31/rechtse ... gestorben/
http://axelreitz.wordpress.com/2011/01/ ... l-ist-tot/
http://de.altermedia.info/general/thoma ... 59022.html
Busch genoss in Neonazi-Kreisen hohes Ansehen für sein Buch “Blutzeugen“ (Blutzeuge ist ein nationalsozialistischer Propagandabegriff zur ehrenden Bezeichnung toter Nationalsozialisten). In einem Nachruf wird auf einer Neonazi-Seite geschrieben: „Es wird auf ewig sein Verdienst bleiben, mit seinen jahrelangen Recherchen ein geschichtspolitisches Grundlagenwerk über die Blutzeugen aus der Kampfzeit der Weimarer Republik, die ermordeten Aktivisten der NSDAP bis 1933, geschaffen zu haben.“ Zudem wird es jedem Heimatforscher, Fachhistoriker und geschichtsinteressierten Laien empfohlen, da es angeblich Geschichtslücken schließe. Laut Nazi-Blog altermedia.info sei es: „Ein Buch das nicht nur in die Bibliothek eines jeden Nationalisten gehört, sondern auch in die eines jeden Menschen, der die Geschichte seines Vaterlandes objektiv und vorurteilsfrei ergründen will.“ Interessant sind die Begriffe objektiv und vorurteilsfrei als Bezeichnung für puren Geschichtsrevisionismus.
Busch war Alter Herr der Hamburger Burschenschaft “Chattia Friedberg”. Sie feierte sein Buch auf ihrer Internetseite prahlerisch. Bei dieser Vereinigung gebe es, so der Hamburger Verfassungsschutz, „Anhaltspunkte für Verbindungen zum Rechtsextremismus“.
Busch war von seinem Arbeitgeber Ende 2009 suspendiert worden, nachdem seine neonazistischen Aktivitäten bekannt wurden. Man dulde in dem Institut keine rechtsextremen Aktivitäten, ließ die Volks- und Raiffeisenbank wissen.
Autoren wie Busch und ihre Bücher hätten in der rechtsextremen Szene eine wichtige Funktion, kommentierte Dr. Manfred Murck, Vize-Chef des Hamburger Landesamtes für Verfassungsschutz, gegenüber dem NDR: “Der intellektuelle Teil des Rechtsextremismus liefert jenen eine Rechtfertigung, die nachts üble Taten auf der Straße vollbringen.“ Anders ausgedrückt: die in dem Buch beschriebenen „Blutopfer“ wie die des SA- Schlägers Horst Wessel könnten Vorbild sein für junge Leute.“
Der Tod von Busch rief allerdings keine so große Trauer in der Neonazi-Szene wie der von Brehl hervor.
Brehl fiel erstmals Anfang der 1980er Jahre als Lesebriefschreiber in der Zeitschrift „MUT“ und den Neonazi Publikationen „Zentralorgan“, „Hamburger Sturm“ und „Recht auf Wahrheit“ auf. Zu dieser Zeit gründete er die „Nationale[n] Aktivisten“, die sich 1983 mit der „Aktionsfront Nationaler Sozialisten“ zur „Aktionsfront Nationaler Sozialisten/ Nationale Aktivisten“ (ANS/NA) zusammenschloss. Brehl wurde Bereichsleiter Süd. Zudem gründete er und andere Neonazis 1984 das „Komitee zur Vorbereitung der Feierlichkeiten zum 100. Geburtstag Adolf Hitlers“ (KAH). Nachdem die ANS/NA verboten wurde, gründete Brehl zusammen mit Michael Kühnen (damals führender deutscher Neonazi) und Christian Worch die Nachfolgeorganisation „Gesinnungsgemeinschaft der Neuen Front“ (GdNF). 1999 folgte die Gründung des „Kampfbundes Deutscher Sozialisten“, bei dem er die Organisationsleitung übernahm und sich selbst „Stabschef“ nannte.
Brehl schrieb zudem zahlreiche hetzerische Beiträge auf dem Nazi-Blog altermedia.info.
In diesen werden Morde an Ausländern als Unfälle verharmlost, der Verein „Medinetz Dresden e.V.“ als rechtswidrig angeklagt und zum Beispiel die Verstümmelung einer Rollstuhlfahrerin mit einem Hakenkreuz auf der Stirn als selbstinszeniert bezeichnet, um den „patriotisch gesinnten Teil unsere Volkes unter Generalverdacht zu nehmen“, so Brehl. Die Liste mit aufhetzerischen, diskriminierenden Artikeln, die Brehl veröffentlicht hat, könnte noch endlos weiter geführt werden. Für diesen Mann muss wirklich keine Träne vergossen werden. Wie zu erwarten war, sehen das die Neonazi anders. Sie kommentieren den Beitrag über seinen Tod mit Sprüchen wie „Einen Tag vor seinem 54. Geburtstag? Das ist schon seltsam. Nein, ich sage nichts weiter.“ oder „Es ist schon seltsam, dass so viele führende Köpfe des nationalen Lagers und Widerständler urplötzlich und lange vor ihrer Zeit den Planeten zumindest in physischer Form verlassen.“ und deuten damit an, er sei ermordet worden. Andere Beileidsbekundungen wie: „Ein großer Idealist ist von uns gegengen, ein Held seinser Zeit.“ „Jetzt kommt er, wie alle deutschen Helden nach Walhalla.“ „Ruhe sanft und grüß mir den Führer !“ und viele mehr, kann man nachlesen.
An diesen Beitragen kann man zudem gut erkennen, dass die rechte Szene nicht nur netzpolitisch aktiver wird, sondern auch keinen Hehl mehr aus ihrer Gesinnung macht. Gerade bei dem obengenannten Blog "altermedia" kann man an den zahlreichen Besuchern erahnen, welch neofaschistisches Potential in einer bürgerlichen Gesellschaft wie dieser steckt. Für uns also noch mehr Motivation im Februar den Nazis in Dresden die Straßen zu verweigern. Und uns auch überall sonst aktiv gegen Diskriminierung, Rassismus und Geschichtsrevisionismus zu wehren.
http://npd-blog.info/2011/01/01/neonazi ... erstorben/
http://npd-blog.info/2010/12/31/rechtse ... gestorben/
http://axelreitz.wordpress.com/2011/01/ ... l-ist-tot/
http://de.altermedia.info/general/thoma ... 59022.html
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