Fundstück der 20. Kalenderwoche
(fl) Wie den meisten sicherlich bekannt ist, startete am 09.05.2011 die nächste wieder stark umstrittene Volkszählung, im Fachjargon „Zensus“ genannt. Dabei werden bei diesem Zensus etwa ein Drittel aller in Deutschland lebenden Personen über verschiedene Aspekte ihres Lebens befragt: von den „üblichen“ personenbezogenen Daten über die Wohnsituation bis hin zur religiösen Identität.
Dass es sich nur um ein Drittel zu Befragender handelt, liegt daran, dass diese Befragung registergestützt ist; sprich es wird im Grunde genommen nur ein „Datenabgleich“ vorgenommen. Im Übrigen liegt darin auch schon ein Kritikpunkt des Autors, nämlich ob die angeblich zu erreichenden Ziele, beispielsweise Zukunftsplanung für Infrastrukur, mit nur einem Drittel befragter Menschen ausreicht. Davon abgesehen, dass dieses Ziel auch anders erreicht werden kann bzw. ohne solche Unmengen an Daten aufzunehmen und zu speichern, gehen hier Anspruch und Versuch der Verwirklichung weit auseinander. Kritisch wird darüberhinaus besonders die Tatsache gesehen, ob so viele zentral zusammen gelagerte Daten überhaupt sicher gelagert werden können.
Was viele aber sicherlich nicht wissen, ist, wie Indymedia berichtet, dass die TU Dresden ihre Studierenden der Soziologie im 4. Fachsemester zwangsverpflichtet als BefragerInnen (Erhebungsbeauftragte) im dresdner Vorort Freital aufzutreten. Dies geschieht im Rahmen einer Lehrveranstaltung eines Pflichtmoduls, das zum erfolgreichen Bestehen notwendig ist. Zumindest ist es dann ein Zwang, wenn mensch die entsprechende Regelstudienzeit einhalten möchte. Aber nicht nur das ist schon fragwürdig, so bekommen die Studierenden für die ersten 50 erfolgreichen Befragungen die sonst übliche Aufwandsentschädigung auch nicht. Das führt dazu, dass es sich erstens um einen enormen Zeitaufwand handelt und zweitens auch noch mit finanziellen Belastungen verbunden sein kann. Effektiv würden also manche Studierende doppelt belastet.
Wie die zensuskritische Plattform Zensus11.de vermutet, scheinen einige Erhebungsstellen Mühe zu haben, genügend Erhebungsbeauftragte zu finden. Anders könnten sie es sich nicht erklären, so die Plattform weiter. Besonders interessant ist, dass die Erhebungsstelle Freital von einem ehemaligen Studenten der TU geleitet wird. Der Verdacht liegt also nahe, dass jemensch seine missliche Lage damit beseitigt, indem ehemalige oder bestehende Kontakte genutzt werden. So wäre mensch schon fast beim Amtsmissbrauch. Selbst wenn mensch dies noch folgenlos hinnehmen möchte, ist es unhaltbar, dass die Lage von Menschen rücksichtlos ausgenutzt wird, da sie sich zunächst ersteinmal nicht wehren können, zumindest nicht ohne sich eine Menge Ärger und damit Arbeit aufzuladen. Spinnt mensch ein solches Verhalten weiter, dann wären wir schnell bei der Thematik: Hartz IV-Empfänger zu Pflegekräften verpflichten und noch vieles bisher Undenkbare wäre denkbar. Zudem handelt es sich bei der Tätigkeit der Erhebungsbeauftragten um eine rein freiwillige ehrenamtliche. Würde mensch vom Arbeitsrecht sprechen, so wäre hier das grundgesetzliche Verbot der Zwangsarbeit anzubringen. Damit widerspricht diese Vorgehensweise der Uni dem Sinn der Tätigkeit nach gleich doppelt. Außerdem ist die Durchführung des Zensus ebenfalls eine rein freiwillige Entscheidung des Staates und er sollte sich vorher überlegen, wie er diese umzusetzen vermag und welche Probleme auftreten können.
Es ist also festzuhalten, dass Menschen auch weiterhin in freier und selbstbestimmter Weise ihre Entscheidungen - gleich welcher Art - zu treffen haben und dies gewährleistet werden muss. "Scheinbar" so naheliegende Lösungen dürfen nicht dazu genutzt werden, grundgesetzlich verbriefte Rechte auszuhebeln. Damit steht auch klar fest, dass diese Praxis überall und damit auch an der MLU abzulehenen wäre.
http://de.indymedia.org/2011/05/307294.shtml
http://zensus11.de/2011/05/dresdener-st ... pflichtet/
http://tu-dresden.de/die_tu_dresden/fak ... _cati/home
https://www.zensus2011.de/der-zensus-2011.html
http://www.faz.net/s/Rub0E9EEF84AC1E4A3 ... ntent.html
Dass es sich nur um ein Drittel zu Befragender handelt, liegt daran, dass diese Befragung registergestützt ist; sprich es wird im Grunde genommen nur ein „Datenabgleich“ vorgenommen. Im Übrigen liegt darin auch schon ein Kritikpunkt des Autors, nämlich ob die angeblich zu erreichenden Ziele, beispielsweise Zukunftsplanung für Infrastrukur, mit nur einem Drittel befragter Menschen ausreicht. Davon abgesehen, dass dieses Ziel auch anders erreicht werden kann bzw. ohne solche Unmengen an Daten aufzunehmen und zu speichern, gehen hier Anspruch und Versuch der Verwirklichung weit auseinander. Kritisch wird darüberhinaus besonders die Tatsache gesehen, ob so viele zentral zusammen gelagerte Daten überhaupt sicher gelagert werden können.
Was viele aber sicherlich nicht wissen, ist, wie Indymedia berichtet, dass die TU Dresden ihre Studierenden der Soziologie im 4. Fachsemester zwangsverpflichtet als BefragerInnen (Erhebungsbeauftragte) im dresdner Vorort Freital aufzutreten. Dies geschieht im Rahmen einer Lehrveranstaltung eines Pflichtmoduls, das zum erfolgreichen Bestehen notwendig ist. Zumindest ist es dann ein Zwang, wenn mensch die entsprechende Regelstudienzeit einhalten möchte. Aber nicht nur das ist schon fragwürdig, so bekommen die Studierenden für die ersten 50 erfolgreichen Befragungen die sonst übliche Aufwandsentschädigung auch nicht. Das führt dazu, dass es sich erstens um einen enormen Zeitaufwand handelt und zweitens auch noch mit finanziellen Belastungen verbunden sein kann. Effektiv würden also manche Studierende doppelt belastet.
Wie die zensuskritische Plattform Zensus11.de vermutet, scheinen einige Erhebungsstellen Mühe zu haben, genügend Erhebungsbeauftragte zu finden. Anders könnten sie es sich nicht erklären, so die Plattform weiter. Besonders interessant ist, dass die Erhebungsstelle Freital von einem ehemaligen Studenten der TU geleitet wird. Der Verdacht liegt also nahe, dass jemensch seine missliche Lage damit beseitigt, indem ehemalige oder bestehende Kontakte genutzt werden. So wäre mensch schon fast beim Amtsmissbrauch. Selbst wenn mensch dies noch folgenlos hinnehmen möchte, ist es unhaltbar, dass die Lage von Menschen rücksichtlos ausgenutzt wird, da sie sich zunächst ersteinmal nicht wehren können, zumindest nicht ohne sich eine Menge Ärger und damit Arbeit aufzuladen. Spinnt mensch ein solches Verhalten weiter, dann wären wir schnell bei der Thematik: Hartz IV-Empfänger zu Pflegekräften verpflichten und noch vieles bisher Undenkbare wäre denkbar. Zudem handelt es sich bei der Tätigkeit der Erhebungsbeauftragten um eine rein freiwillige ehrenamtliche. Würde mensch vom Arbeitsrecht sprechen, so wäre hier das grundgesetzliche Verbot der Zwangsarbeit anzubringen. Damit widerspricht diese Vorgehensweise der Uni dem Sinn der Tätigkeit nach gleich doppelt. Außerdem ist die Durchführung des Zensus ebenfalls eine rein freiwillige Entscheidung des Staates und er sollte sich vorher überlegen, wie er diese umzusetzen vermag und welche Probleme auftreten können.
Es ist also festzuhalten, dass Menschen auch weiterhin in freier und selbstbestimmter Weise ihre Entscheidungen - gleich welcher Art - zu treffen haben und dies gewährleistet werden muss. "Scheinbar" so naheliegende Lösungen dürfen nicht dazu genutzt werden, grundgesetzlich verbriefte Rechte auszuhebeln. Damit steht auch klar fest, dass diese Praxis überall und damit auch an der MLU abzulehenen wäre.
http://de.indymedia.org/2011/05/307294.shtml
http://zensus11.de/2011/05/dresdener-st ... pflichtet/
http://tu-dresden.de/die_tu_dresden/fak ... _cati/home
https://www.zensus2011.de/der-zensus-2011.html
http://www.faz.net/s/Rub0E9EEF84AC1E4A3 ... ntent.html
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