Sehenswert: Blue eyed

(jj) Blue eyed ist ein Dokumentarfilm über die Mechanismen der Ausgrenzung, Diskriminierung und Rassismus. Die ehemalige Lehrerin Jane Elliot führt seit vielen Jahren Workshops durch, in denen sie die TeilnehmerInnen spüren lässt, wie Menschen ausgegrenzt werden. Die Idee für diesen Workshop entwickelte sie kurz nach dem Tod von Martin Luther King jr., da sie ihrer Grundschulklasse begreiflich machen wollte, wie farbige Menschen in ihrer Gesellschaft diskriminiert werden und so die Bedeutung seines Todes zeigen wollte.
Der Film dokumentiert zum einen den Workshop und zum anderen die Geschichte dahinter. Es werden die Mechanismen der Diskriminierung auf eine nachvollziehbare und verallgemeinerbare Weise verdeutlicht. Auch wenn KritikerInnen Elliott´s Methode der Meinung sind, sie sei unwissenschaftlich, ohne soziologische, psychologische oder politische Herleitung und dagegen „nur“ moralisch. Das mag sogar so sein, aber es ändert nichts an der Tatsache, dass jeder Mensch in ihrer oder unserer Gesellschaft selbst schon einmal diese Mechanismen entweder beobachtet oder am eigenen Leib gespürt hat. Und das wird deutlich gezeigt
Der Film ist ein Appell an Zivilcourage- daran Diskriminierung zu bekämpfen statt zuzusehen oder sie gar zu ignorieren. Er ist empfehlenswert für den Unterricht an Schulen sowie für das geistes- und sozialwissenschaftliche Studium. Aber auch sehenswert für jeden anderen Menschen.

"Blue eyed" ein Film von Bertram Verhaag
© 1996 DENKmal-Films

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