Internationaler Frauentag

Über hundert Jahre feiern wir nun schon den internationalen Frauentag am 8. März. Initiiert  um für das Wahlrecht der Frauen zu kämpfen, mahnt er auch heute noch die bestehenden Ungerechtigkeiten zwischen Männern und Frauen in unserer kapitalistischen Gesellschaft an.
Aber auch Frauen wie Clara Zetkin und Angela Davis soll gedacht werden,  die sich damals wie heute für die Gleichberechtigung von Frauen einsetzen. Der Frauentag erhält vor allem seine Berechtigung, da er, anders als der Muttertag, alle Frauen ehrt, unabhängig von Lebensgestaltung, Herkunft oder Alter.

„Uns als Studierendenverband ist es dabei besonders wichtig, den Blick auf die Hochschulen zu lenken. Die Mehrheit der Studierenden sind zwar Frauen, aber die Erfolgswege in Forschung und Lehre bleiben oftmals 

noch den Männern vorbehalten.“, erklärt die Geschäftsführerin von DIE LINKE.SDS, Paula Rauch. „Es ist einfach nicht hinnehmbar, dass eine akademische Laufbahn immer noch mehrheitlich durch die Wahl zwischen Familie und Karriere beeinflusst wird.“

Auch die Perspektive auf die gesamte Gesellschaft zeichnet kein besseres Bild. Frauen verdienen durchschnittlich 23% weniger als Männer. Die reine Rentabilität ist und bleibt die Grundlage der Diskriminierung von Frauen in der Arbeitswelt. Dies ist auch am aktuellen  Beispiel der Verkäuferinnen von „Schlecker“ und „Ihr Platz“ zu erkennen. Wurden wirtschaftlich rentablere Bereiche wie die Autoindustrie oder das Bankenwesen in den letzten Jahren mit Milliarden gerettet, bleiben die fast 12.000 Verkäuferinnen ihrem Schicksal überlassen. Statt millionenschweren Abfindungen, bliebt ihnen oft nur noch der Weg in die Arbeitslosigkeit und Hartz IV.  Branchen in denen zu meist Frauen tätig sind, haben ein deutlich schlechteres Lohnniveau und erhalten weniger Anerkennung in der Gesellschaft, obwohl ihr  Beitrag zu jener  nicht minder bedeutend ist. Wir, der Studierendenverband DIE LINKE.SDS fordern daher „Sichere Arbeitsplätze statt Blumen!“.

„Der Internationale Frauentag hat über seine lange Geschichte nicht an Bedeutung verloren, auch wenn vieles im Bereich der Gleichstellung schon erreicht wurde.“ so Kerstin Wolter, Mitglied im Bundesvorstand von DIE LINKE.SDS. “Es ist noch lange nicht von tatsächlicher Gleichheit der Geschlechter zu sprechen“.

Kommentare

  1. Hallo,

    es ist nett und sicherlich auch i. O., dass ihr dazu was schreibt, aber sollte nicht ein Schritt weitergegangen werden? Emanzipation heißt schließlich nicht Angleichung an den Mann in Fragen von Gehalt, Sicherheit des Arbeitsplatzes oder im SDS schon?!
    Lohnt es nicht gar mehr am "Frauen"-Tag auf die Konstruktion der Katgeorie "Frau" bzw. gar Geschlechter hinzuweisen und sich darüber damit auseinanderzusetzen?
    Ein scheinbar altes Bild einer "Arbeiterinnen" mit schwenkender roter Fahne wirkt eher antiquiert als wirklich emanzipativ!

    Gruß

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  2. Nachtrag zum Kommentar.
    Das ist nicht nur "ein scheinbar altes Bild einer Arbeiterin" sondern das ist das Bild vom Frauentag 1914!!
    Zeitgemäßer Feminismus und Antisexismus sieht defintiv anders aus...

    Grüße

    PS: u. a. zu sehen auf: http://de.wikipedia.org/wiki/Frauenwahlrecht

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