Senat fordert Konzept zum Abbau des 6-Mio.-Euro-Defizits der MLU


Beitrag von Stefan Dorl auf http://blogs.urz.uni-halle.de/olli/
Die letzte Sitzung des Senats der MLU brachte einen etwas überraschenden Beschluss, der auf Initiative der Dekane gefasst wurde. Es ging um das strukturelle, d. h. jedes Jahr auftretende Defizit von sechs Mio. Euro im Haushalt der MLU, das bislang nur durch die Mittel aus dem Hochschulpaktausgeglichen werden konnte. Die Dekane haben sich in einem Brief an den Rektor darüber beklagt, dass die Fakultäten aufgrund dieses dauerhaften Defizits nicht mehr ihre Aufgaben in Lehre und Forschung erfüllen könnten. Sie beklagen, dass es bislang kein Strukturkonzept zur Behebung des

 Defizits gäbe und stattdessen im Zentralen Bereich der MLU “massiv Einstellungen vorgenommen [werden], die zu Lasten des Kern-Geschäftes der Universität, zu Lasten von Forschung und Lehre, insbesondere zu Lasten der Studierenden gehen.” Dem Antrag, nun bis Ende des Jahres vom Rektorat ein entsprechendes Konzept ausarbeiten zu lassen, fand breite Zustimmung. Außerdem wurde das Moratorium, das davon ausgeht, bis zur Beendigung der Strukturdiskussion keine Ausschreibungen im Professorenbereich vorzunehmen, bis zur Oktober-Sitzung des Senats verlängert.
Dieser Beschluss hat aus Sicht der OLLi zur Folge, dass die Studierenden aufgefordert sind, die Entwicklungen in ihren Fachbereichen aufmerksam zu verfolgen. Am Ende des Jahres könnte feststehen, welche Fachbereiche den vermeintlichen Kürzungszwängen zum Opfer fallen oder ob es überraschenderweise doch noch andere Einsparpotenziale (z. B. in der Uni-Verwaltung) gibt. Warum gerade jetzt dieses  Konzept konkretisiert werden soll, ging aus der Senatsdiskussion nicht wirklich hervor. Es stellt sich die Frage, was mit den Hochschulpaktmitteln, die 2015 (vorerst) auslaufen, passiert. Scheinbar gehen die Dekane davon aus, dass es dort keine erneute Verlängerung gibt. Wie dem auch sei, ob das Rektoratskonzept am Ende nicht auch zu Lasten bestimmter Studierendengruppen geht, ist mehr als fraglich. Die OLLi wird diesen Strukturdiskussionsprozess weiter kritisch begleiten und sich gegen einfache Lösungen aussprechen, die auf das Dichtmachen von sog. “Orchideenfächern”, die gerade das Image der MLU als Volluniversität ausmachen, setzen.
Weitere Ergebnisse der letzten Senatssitzung finden sich hier.
In der StuRa-Sitzung, die sich auch mit dieser Diskussion im Senat beschäftigte, wurde insbesondere darauf Wert gelegt, dass die Studierenden umfassend in die Erstellung des Konzepts einbezogen werden. Für die Studierende des Christlichen Orient ist das oben genannte Moratorium eine bittere Entscheidung, weil hier die einzige Professor wohl weiter nicht neu ausgeschrieben wird. Aus Sicht der OLLi wäre dies ein inakzeptabler Zustand, der dringendend behoben werden muss, weil sonst die Regelstudienzeit für diese Studierende kaum gewährleistet werden kann.

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