Buchvorstellung - "What money can´t buy" von Michael J. Sandel
Seit rund 30 Jahren
entwickelt sich unsere Gesellschaft in eine Marktgesellschaft. Der herrschende
Neoliberalismus verkündet die Botschaft des sich angeblich selbst regulierenden
Marktes als Wundermittel für mehr Effizienz. Immer mehr Lebensbereiche werden von diesem
Denken durchdrungen und was früher Allgemeingut war, wird privatisiert.
Sandel beschreibt in „What
money can´t buy“, dass sich Dinge oder die Einstellungen zu ihnen verändern,
wenn wir für bestimmte Aktionen oder Tätigkeiten Geld verlangen.
Als Gesellschaft müssen
wir daher entscheiden, in welche Gebiete der Markt nicht vordringen darf. Dürfen
wir Bildung, Gesundheit oder Infrastruktur dem Markt überlassen? Sandels
Beispiel: An manchen Flughäfen in der Welt, ist es möglich, sich an der
Schlange bei der Sicherheitskontrolle "vorzukaufen".
Der Einzug des Marktes in
immer mehr Lebensbereiche setzt, wie am angeführten Beispiel deutlich wird, die
Gleichberechtigung von Menschen außer Kraft. Was sich etabliert ist eine zwei
Klassengesellschaft zwischen Arm und Reich und damit ein Widerspruch zum
demokratischen Grundverständnis.
Es wäre ein Anfang, wenn
es eine Debatte in der bürgerlichen Gesellschaft darüber geben würde, in welchen
Bereichen Märkte nicht wünschenswert sind. Sandels Buch ist ein Beitrag dazu. Die
Funktionsweise und eine generelle Debatte um Märke, die den Anspruch haben Rohstoffe
(Waren) gerecht aufzuteilen, ist aber weiterhin Zukunftsmusik.
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