Heißer Kaffee gegen soziale Kälte - Protest gegen den Besuch von Frank-Walter Steinmeier

(ag) An diesem Dienstag war der SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier auf Einladung der Juso Hochschulgruppe zu Gast an der Martin- Luther -Universität. Auf dem Flyer zur Veranstaltung hieß es: "Wie sieht das Leben der Studierenden heute aus? Welche Verbesserungen gibt es und wo ist noch nachzubessern?". Dass die Hochschullandschaft seit Jahren unterfinanziert ist und die Unis daher aus allen Nähten platzen, scheint die Jusos nicht zu treffen. Nein, sie laden brüderlich Steinmeier ein, der mit der Agenda 2010 maßgeblich zu einer Vermögensumverteilung von unten nach oben beigetragen hat. Das Geld fehlt nun für die öffentlichen Ausgaben und trägt massiv zur prekären Situation, nicht nur an unserer Universität bei.
 
Daher begleiteten wir es als SDS den Vortrag unter dem Slogan „Heißer Kaffee gegen soziale Kälte“ mit kostenlosem Kaffee, einem Info-Flugblatt zur Auswirkung der Agenda 2010 und der neuen SDS-Semesterzeitschrift „critica“ kritisch.
Kaffee und Kritik kamen jedoch nicht bei allen Studierenden gut an. Die OrganisatorInnen des Vortrages ließen es sich nicht nehmen, uns als „asozial“ und „unsolidarisch“ zu betiteln.

Das geben wir gern zurück, denn „unsolidarisch“ ist allein die Politik, für die die SPD im Bund, wie auch auf
Landesebene eintritt und die Steinmeier bestens repräsentiert. Denn die Agenda 2010 steht für prekäre Beschäftigung, Lohndumping und staatlich verordnete Armut.

Daher ließen wir uns von den Beschimpfungen wenig stören, denn auch die überwiegende Mehrheit der VeranstaltungsbesucherInnen nahm die Intervention durchaus positiv und interessiert auf. Mit vielen konnten wir mindestens kurz über unsere Kritik diskutieren und unsere Argumente auch noch einmal persönlich äußern. Kurz vor Beginn der Veranstaltung waren dann über hundert Becher Kaffee und eben so viele Flugblätter und Zeitungen unter die Leute gebracht.
Unsere Erklärung zu Veranstaltung ist hier nochmals zu finden: http://sdsmlu.blogspot.de/2013/04/zehn-jahre-agenda-spd-feiert-armut.html

Kommentare

  1. Liebe SDS-Mitglieder,

    es sei euch dahingehend Recht gegeben, dass ein Ausdruck wie "asozial", so er denn tatsächlich gefallen ist, nicht angemessen war. Hingegen war es meines Erachtens zumindest schlechter politischer Stil, unsere Veranstaltung auf diese Art und Weise für eure eigenen Zwecke zu instrumentalisieren.

    Über den Sinn und Unsinn der Agenda 2010 kann man sich lange streiten und ihr wisst, dass diese auch innerhalb der SPD, vor allem innerhalb der Jusos, nicht unumstritten war und ist. Wir sind gerne zum konstruktiven Dialog mit euch bereit und das haben wir auch vor unserer Veranstaltung gegenüber euch kommuniziert und euch ausdrücklich eingeladen, der Veranstaltung beizuwohnen und dort den inhaltlichen Diskurs zu suchen (dies verschweigt ihr leider in eurem Blog-Beitrag). Das Angebot besteht auch weiterhin!

    Wir besuchen gerne eure Veranstaltungen, haben uns auch in die Interessentenliste eingetragen, was euch aufgefallen sein dürfte. Politik lebt von einem solchen Austausch über unterschiedliche Vorstellungen davon, was "richtig" und "falsch" ist.

    Die Formulierung in eurem Text "Dass die Hochschullandschaft seit Jahren unterfinanziert ist und die Unis daher aus allen Nähten platzen, scheint die Jusos nicht zu treffen." ist ein Affront, dem jede reale Grundlage fehlt. Und das wisst ihr ganz genau, da ihr zumindest wissen müsstet, dass es an der Uni Halle ein Bündnis für die Hochschule gibt, an dem wir sehr aktiv beteiligt sind. Diese Formulierung zeigt mir, dass es euch heute leider nur um Krawall ging, und nicht um die inhaltliche Auseinandersetzung.

    Ich hoffe, das lässt sich ändern.

    Beste Grüße

    Felix Peter
    Vorsitzender Jusos Halle

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  2. sone schmarn organisation. ich frage mich echt ob manche studenten ohne hirn in die uni gehen

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