Welcome Day - Welcher Fachbereich stirbt zuerst?

 

Am 28. August feierte die Uni Halle den “Welcome Day”, es sollte Bespaßung für künftige Erstsemester, Informationsangebote und jede Menge Werbung geben. Dagegen spricht erstmal nichts und das parallele Impfangebot finden wir sogar ziemlich gut. Trotzdem bleibt ein Nachgeschmack: Egal ob es um die jährliche HIT-Parade, die Immatrikulationsfeier oder eben den Welcome Day geht, immer bleiben die angeblichen “harten Wahrheiten” aus den Senatssitzungen außen vor und man will jedem Studi suggerieren, er*sie könne auf jeden Fall sinnvoll zu Ende studieren.

Wenn die Pläne der MLU sich der Hochschulstrukturplanung des Landes zu unterwerfen allerdings durchgezogen werden, dann wird das Gegenteil eintreten: Mehrere tausend Studienplätze müssten abgebaut werden, etliche Professuren würden wegfallen und ganze Fachbereiche schließen. Das Rektorat selbst wünscht sich wohl das Ende von Gräzistik, Latinistik, Agrarwissenschaft, Indologie, Südasienkunde Sportwissenschaft, Japanologie, Altertum und von Teilen der Politikwissenschaft - das Land wollte 2014 dazu u.a. noch Informatik, Geologie, MuK und Psychologie loswerden. Auch ein Ende der Uniklinik stand jahrelang im Raum. Natürlich haben die Studierenden trotzdem ein Recht darauf, in der Regelstudienzeit abzuschließen, aber wer tut das schon? Und unter welchen Bedingungen?
 
Die künftigen Erstis können sich also freuen: Sie sind vielleicht die Letzten, die die am Welcome Day angepriesenen Studienangebote noch beginnen können - das Beenden ist da eine ganz andere Frage. So sieht es zumindest aus, wenn es nach der Uni-Leitung geht. Aber es muss ja nicht unbedingt nach ihr gehen. Als SDS sagen wir deshalb: Lasst euch nicht vom Marketing blenden, die Situation ist in vielerlei Hinsicht miserabel. Wenn man eh schon an der MLU eingeschrieben ist, kann am Besten gleich was dagegen machen: Kämpft mit uns gegen die Kürzungen und die Unterfinanzierung und unterstützt die Proteste von #MLUnterfinanziert!

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