Offener Brief an den RCDS
Nach den letzten beiden Senatssitzungen, in denen Vertreter:innen des RCDS Halle jeweils FÜR den Kahlschlag gestimmt haben, haben wird diesen offenen Brief geschrieben. Auch wenn uns nicht geantwortet wurde, haben wir doch die Hoffnung, dass auch die konservativen Kommiliton:innen morgen ihrer Uni nicht in den Rücken fallen.
Liebe Kommiliton:innen vom RCDS,
auch wenn wir vieles anders geschrieben hätten und auch mit einigen Argumenten nicht einverstanden sind, haben wir euer (gemeinsam mit der LHG) verfasstes Statement mit einer großen Beruhigung zur Kenntnis genommen. Denn auch wenn es sich nicht gegen jedwede Kürzung gestellt hat, so hat es doch deutlich gemacht, dass ihr mit der konkreten Zerstörung der kleinen Fächer ein ebenso großes Problem habt wie wir.
Denn das ist im laufenden Kürzungsprozess umso wichtiger: Während das Rektorat bei manchen Fachbereichen vielleicht noch zu kleinen Zugeständnissen bereit sein könnte, hat es sich auf die Schließung der Indologie, der Südasienkunde, der vorderorientalischen Archäologie, der Gräzistik und der Japanologie festgelegt. Diese stehen auch nach wie vor in den Papieren, die im Februar und im März vom Senat zur weiteren Diskussion vorgesehen wurden. Deshalb hat es uns gefreut, dass wir uns gemeinsam dagegen stellen können, wenn auch mit unterschiedlichen Perspektiven.
Nun stellten die letzten beiden Senatssitzungen für uns aber ein Erwachen mit Schrecken dar: In beiden Sitzungen haben eure jeweiligen Vertreter:innen im Senat FÜR das Rektoratspapier gestimmt. Die Frage, die sich uns stellt, ist also: Haben die Vertreter:innen euer Papier nicht gelesen oder seid ihr jetzt doch für die Kürzungen? Ist das ein Missverständnis oder ist das eine die “Gremienarbeit” und das andere nur PR? Und wo unterscheidet sich das dann von einer Lüge?
Na klar: Die Meinungen in der Studierendenschaft gehen weit auseinander. Und das ist auch richtig so. Hier geht es aber um die Frage, ob man sich für oder gegen den größten Kahlschlag in den letzten Jahrzehnten stellt oder ob man dabei mitmacht. Und diesem Sinne braucht es eine echte Positionierung. Wir hoffen weniger als linke Hochschulgruppe und mehr als Studierende der MLU, dass ihr euch am 6. April gegen die Kürzungen stellt.
Beste Grüße,
eure Kommiliton:innen vom SDS
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