Rückblick auf die KEW 2022
Rückblick auf die kritischen Einführungswochen 2022, bei denen wir mit vier Veranstaltungen vertreten waren:
My body, my choice – selbstbestimmte Schwangerschaftsabbrüche und was Papayas
Vortrag von Christiane Tennardt (Doctors for choice), organisiert von den Medical Students for Choice, Sintoma - Medizin und Gesellschaft, Juso-Hochschulgruppe Halle/Saale, GHG Grüne Hochschulgruppe Halle und SDS Halle, für Studierende und Interessierte aller Fachrichtungen. 219a in Deutschland gestrichen, Roe vs. Wade in den USA gekippt, restriktive Abbruchverbote in Polen, Legalisierung von Abbrüchen in Kolumbien – das Thema Schwangerschaftsabbrüche ist derzeit immer wieder in den Medien. Doch was passiert bei so einem Abbruch eigentlich, wie funktioniert er, was heißt es für ungewollt Schwangere und Ärzt:innen, dass Abbrüche in Deutschland immer noch im Strafgesetzbuch stehen und was haben Papayas mit all dem zu tun? Diesen Fragen wollen wir nachgehen mit Christiane Tennardt von den Doctors for Choice Germany e.V. in Berlin. Sie hat jahrzehntelang selber Abbrüche durchgeführt und ist seit langem bei den Doctors for Choice aktiv, welche sich unter anderem für einen selbstbestimmten Schwangerschaftsabbruch einsetzen. Der Vortrag wird am 5.10. ab 17 Uhr als Online-Veranstaltung im Rahmen der Kritische Einführungswochen Halle stattfinden.
FREITAG, 7. OKTOBER 2022 VON 18:30 BIS 21:00
"Jeder Extremist ist Mist!?" - Über den Ursprung eines Kampfbegriffs
Kritik an der unwissenschaftlichen Extremismus- bzw. Totalitarismusdoktrin durch den Referenten Sebastian Zachrau. "Jeder Extremist ist Mist!?" - Über den Ursprung des Kampfbegriffs "Extremismus" in der Totalitarismusdoktrin "Links" und "Rechts" werden im politischen Diskurs häufig als Spektrum verstanden. In diesem Bild gibt es dann logischerweise einen Punkt, bei dem sich die "gerade-so-Linken" mit den "gerade-so-Rechten" berühren: die sagenumwobene "Mitte". Diese Mitte, die aus unerfindlichen Gründen seit 1945 vor allem das konservativ-bürgerliche Lager zu sein beansprucht, distanziert sich demonstrativ vom Nationalsozialismus (bzw. denen, die ihn wieder errichten wollen). Gleichzeitig bleibt man sich aber natürlich seinen antikommunistischen Wurzeln treu und verurteilt im gleichen Atemzug den linken "Extremismus", der nicht nur den Anhänger Stalins und Maos, sondern auch Anarchist:innen und anderen Sozialist:innen gemacht wird. Die Vorstellung, dass man es auch und gerade mit politischen Überzeugungen nicht zu weit treiben dürfe und eine "goldene Mitte" zu finden wäre, dient also sowohl der Eigenwerbung, als auch der Diskreditierung der Konkurrenz. Wäre die Extremismusdoktrin aber nur ein Wahlkampftrick der Konservativen, könnte man es hierbei belassen. Sie bildet aber auch die Arbeitsgrundlage der politischen Geheimpolizei der Bundesrepublik, dem "Verfassungsschutz". Wie es dazu kam, dass eine solche Agentur zu einem selbstverständlichen Teil des politischen Lebens in Deutschland wurde, wird in einem Vortrag historisch und theoretisch nachgezeichnet. Referieren wird Sebastian Zachrau. Er u.a. aktiv in der studentischen Selbstverwaltung (fzs e.V.) und hält Vorträge und Workshops zu Themen der Wissenschaft und Universität, der politischen Ökonomie, dem historischen Materialismus und der Extremismusdoktrin.
DONNERSTAG, 13. OKTOBER 2022 VON 18:00 BIS 20:00
Kritik der studentischen Verbindungen
Der Vortrag widmet sich der Kritik der Studentenverbindungen aus linker und emanzipatorischer Perspektive. Kritisiert wird u.a. das Prinzip der sexistischen Männerbünde, nationalistische Verklärung der Geschichte oder das elitäre Standesdenken vieler Verbindungen. Die These ist, dass es erstens viele Unterschiede zwischen den einzelnen Strukturen gibt, sie aber zweitens ebenfalls stark zu kritisierende Gemeinsamkeiten haben. So sind Studentenverbindungen Strukturen, die einer gleichen Gesellschaft im Wege stehen.
DONNERSTAG, 20. OKTOBER 2022 VON 18:00 BIS 19:00
Offenes SDS-Plenum
Der SDS (sozialistisch-demokratischer Studierendenverband) trifft sich regulär jeden Donnerstag um 18 Uhr im Linken Laden. Interessierte können jederzeit vorbei schauen. Wir planen auf dem basisdemokratischen Plenum unsere kommenden Veranstaltungen, reden über aktuelle (hochschul-)politische Ereignisse und vieles mehr! Der Linke Laden liegt in der nördlichen Innenstadt Halles (Leitergasse 4 / 06108 Halle) und ist auch das Büro des Stadtverbandes der Linkspartei.
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