Rückblick CSD 2023

Wir wollen an dieser Stelle auf den großartigen CSD vom 9. September und gleichzeitig auf einen Redebeitrag zurückblicken, den eine Person vom SDS auf der Demonstration halten durfte. Es ging dabei darum, dass die Befreiung von queerfeindlicher Unterdrückung die Befreiung von der allgemeinen kapitalistischen Ausbeutung braucht. Denn der Kapitalismus produziert nicht nur Krisen und die uns allseits bekannten menschenfeindlichen bürgerlichen Ideologien (z.B. den Alleingültigkeitsanspruch der „heiligen Kernfamilie“), sondern die Möglichkeit, marginalisierte Personen härter auszubeuten und ihnen eine verschärfte Konkurrenz aufzuerlegen. Die Ausbeutung der Proletarier*innen ist somit weiterhin abstrakt und betrifft alle, aber es gibt Abstufungen: Kämpfe um Anerkennung und Nicht-Anerkennung werden geführt, die extrem Rechten und andere reaktionäre Ideolog*innen bieten neoliberalen Existenzkampf und Absicherung nach „unten“ an – also gegen überdurchschnittlich in Armut lebende trans*, inter und nicht-binäre Personen und viele weitere, die aus der Gruppe herausfallen, die mit der aktuellen Herrschaft identifiziert wird. Während es also richtig und wichtig ist, CSDs zu feiern und gemeinsam für gleiche Rechte für alle zu kämpfen, müssen wir auch eine Gesellschaft anstreben, die derart vernünftig eingerichtet ist, dass sie u.a. queerfeindliche Ideologien eben nicht mehr produziert, Menschen also gar nicht erst auf die (übrigens ziemlich modernen) Ideen faschistischer, christlich-fundamentalistischer oder djihadistischer Prägung kommen. Sie muss so eingerichtet sein, dass queere Menschen nicht überdurchschnittlich arm sein können, weil es keine Armut mehr gibt, Ausbeutung nicht anders gewichtet wird, sondern es keine Ausbeutung mehr gibt und Rechte nicht erstritten werden müssen, weil jede*r auch ohne staatlich verbrieften Rechtstitel ein Menschen als Gleiche*r unter Gleichen sein kann. Deshalb: Gleichheit braucht Sozialismus – kapitalistisches Patriarchat überwinden!




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