Programm der Linken Liste für die HS-Wahlen 2010

Wir fordern, :
1 Studierendeninteressen und Studiumsregelungen
- eine bessere Integration der Studierendeninteressen in die Lehrinhalte des Studiums und
damit größere Veranstaltungsvielfalt und Wahlmöglichkeiten im Studium
- die Reduktion von Prüfungsleistungen
- die Abschaffung der Anwesenheitspflicht und -listen
- längere Öffnungszeiten für Bibliotheken – die MitarbeiterInnen, die die längeren Zeiten
ermöglichen sollen einen Mindestlohn von 10 € pro Stunde erhalten – egal ob Wachschutz
oder Studierende
- mehr direkte Mitbestimmung der Studierenden an der Hochschule im Senat und den
Fakultätsräten durch Beteiligung an Abstimmungen und durch paritätische Besetzung der
jeweiligen Organe
- dass Studierende die Inhalte ihres Studiums selbst bestimmen dürfen und nicht
privatwirtschaftliche Unternehmen und deren DozentInnen
- die Privatisierungen des Universitätsbetriebes (z. B. Privatisierung der
Universitätsklinika), sofern vorhanden, zu unterbinden und in Zukunft generell zu
unterlassen
- eine bessere Ausstattung der Universitäten und Hochschulen im Lande mit finanziellen
Mitteln; der Wettbewerb zwischen den Universitäten und Hochschulen um finanzielle
Mittel ist sofort zu unterbinden
- dass in Sachsen-Anhalt jegliche Art bestehender Studiengebühren abgeschafft wird und
keine neuen erhoben werden
- den Ausbau des Sprach- und Erhalt der Sportangebotes an der Universität
- mehr Zeit für die persönliche Entwicklung und gesellschaftliches Engagement (z. B. freie
Nachmittage für Gremienarbeit)
- die Abschaffung der Regelstudienzeiten
- trotz BA/MA-Reform wieder mehr studentische Freiräume, selbstverwaltete Räume und
Möglichkeiten zum Selbststudium
- dass jedeR BachelorabsoveltIn die Möglichkeit geboten werden muss, einen
Masterstudienplatz zu erhalten
- einen Bestandsschutz für die alten Studiengänge

2 Arbeit und ArbeitnehmerInneninteressen
- keine Verträge für universitäre Stellen an Leiharbeitsfirmen zu vergeben
- ein Verbot prekärer Beschäftigungsverhältnisse an der Universität inkl. der Durchsetzung
eines allgemeinen verbindlichen Mindestlohns von 10 € pro Stunde für Wachschutz,
Studierende und Reinigungskräfte
- den strukturellen Ausbau regulärer Beschäftigungsverhältnisse und damit auch die
Schaffung von Dauerstellen, besonders für den Unter- und Mittelbau (wiss.
MitarbeiterInnen, DoktorantInnen und Habilitierende), um ein angemessenes
Betreuungsverhältnis von Studierenden und MitarbeiterInnen zu ermöglichen
Programm der Linken Liste für die HS-Wahlen 2010
- die Wahrung der Einheit von Forschung und Lehre (z. B. keine reinen
Lehrauftragsstellen)

3 Antimilitarismus
- dass keine Lehrveranstaltungen, DozentInnen oder gar Institute durch Rüstungs- bzw.
Waffenkonzerne oder die Bundeswehr bzw. sonstigen Armeen finanziert werden
- die Unterlassung von Geschichtsrevisionismus und Verharmlosung von Krieg, Genozid
und Kriegsopfern
- das Verbot der Bereitstellung von Räumlichkeiten, Infoständen u. ä. für militärische und
paramilitärische Organisationen

4 Gleichstellung an der Universität
- eine vermehrte Einstellung von Professorinnen, wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und
weiblichen studentischen Hilfskräften
- die gezielte Forschungsförderung für Doktorantinnen und Habilitierende
- eine Frauenquote in allen Hochschulgremien
- die Förderung der Vereinbarkeit von Studium und Familie
- stärkeren Ausbau der Barrierefreiheit

5 Ökologie
- Fair Trade- und Bio-Produkte verstärkt anzubieten, sowohl bei den Speisen als auch bei
den Getränken, z. B. Kaffee (auch aus Automaten)
- den Ausbau regenerativer Energien zur Bereitstellung von Strom, Warmwasser und zur
Klimatisierung der Universitätsgebäude, sowie die Passivhausbauweise für neue Gebäude
(z. B. für das Geisteswissenschaftliche Zentrum)
- die Schaffung von Fahrradausleihstellen, um die umweltfreundliche Mobilität der
Studierenden zu erhöhen – Ausleihe gegen geringen Pfand
- die Schaffung einer MDV-Option für das Semesterticket, welche jedoch weiterhin
bezahlbar bleibt
- langfristig den Ausbau der MLU zu einer CO2-freien Universität

6 Antifaschistischer und antirassistischer Grundkonsens

- Antifaschismus und ein demokratisches und tolerantes Denken zu stärken, sowie
Rassismus und Diskriminierung jeglicher Art zu bekämpfen
- keine Kooperation mit Burschenschaften jeglicher Couleur im universitären Raum

7 Internationale Beziehungen sozial gestalten
- den Ausbau von Integrationsprogrammen für ausländische Studierende
- die Beendigung der Segregation von ausländischen Studierenden (z. B. in
Studierendenwohnheime)
- die Ausweitung internationaler Beziehungen und Partnerschaften auch in
strukturschwache Länder der Dritten Welt
- den internationalen Austausch von Wissenschaft und Kultur zu fördern

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