Gedenken an Rosa und Karl

Am 15. Januar 1919, also gestern vor 104 Jahren, wurden Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht ermordet. Die Täter kamen aus einem der unzähligen rechten Freikorps, die von der Regierung geschickt wurden, um die Reste der Novemberrevolution zu zerstören. Diese Regierung wurde von der SPD gestellt und der spätere SPD-Wehrminister Gustav Noske stimmte der brutalen Ermordung von Rosa und Karl zu. Aufgrund der zynischen und falschen Vorstellung, nicht ohne die alten Eliten regieren zu können (bzw. zu wollen), richteten sich Funktionäre wie Noske oder Friedrich Ebert nicht nur - gemeinsam mit Faschist*innen - gegen Kommunist*innen und Anarchist*innen, sondern auch gegen unabhängige Sozialdemokrat*innen und ihre eigene Basis. Und das war unabhängig davon, welche linke Bewegung niedergeschlagen werden sollte: So wurden Rosa und Karl als KPD-Mitglieder ermordet, aber es traf z.B. in Halle mit Karl Meseberg auch ein prominentes USPD-Mitglied. In Sachsen wurde 1923 gar eine parlamentarische Koalition aus SPD und KPD militärisch verhindert. Wenn bürgerliche Historiker*innen also zur Ehrenrettung des Ebert-Regimes antreten, dann zeigen sie damit wahlweise ihre Unkenntnis oder ihre Verherrlichung der staatlichen Gewalt, die demokratische Grundrechte angesichts linker Kritik sofort vergisst. Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht haben uns jedenfalls noch viel zu sagen. Ihr Tod zeigt uns, zu welchen Mitteln der bürgerlich-kapitalistische Staat greifen kann.

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