Günstige Mieten schaffen - Wohnraum vergesellschaften!

In Halle explodieren die Mieten. Das ist ein Fakt, auch wenn es immer wieder geleugnet wird. Zuletzt hat sich bei beiden Tendenzen das Studentenwerk Halle hervorgetan. Zum einem mit der Mieterhöhung im letzten Jahr, zum anderen wurde auf dem Instagram-Account des Studentenwerks die Nachricht zu einer Studie geteilt, die besagt, Halle sei günstiger als viele andere Städte.
Als SDS lehnen wir es ab, uns dankbar dafür zu zeigen, dass ein WG-Zimmer hier mit Schnitt 325 Euro im Monat kostet. Und wir sind auch nicht dankbar dafür, dass ein Zimmer im Studentenwerk teilweise sogar noch ein bisschen weniger kostet. Generell stellt sich die Frage, wie überraschend die Erkenntnis ist, dass Halle nicht Hamburg, Berlin, Köln oder gar München ist. Uns erscheint das relativ offensichtlich.
Und dazu kommt, dass die Profitmaximierung auch im Immobilienbereich in den letzten Jahrzehnten fröhliche Umstände gefeiert und ganze Stadtviertel zu Bereichen der Armut und des Vermögens gemacht hat. Sich über die 325 Euro, die sowieso nur ein Durchschnitt sind – viele werden mehr zahlen müssen –, zu freuen, ignoriert also, dass man vor zehn Jahren noch deutlich weniger zahlte und die Steigerung weder der Inflation noch der mickrigen Erhöhung der Einkommen entspricht.
Letztlich sind die “positiven Nachrichten” in Halle ein Zwischenstand auf dem Weg dahin, dass immer größere Teile der Studierendenschaft immer mehr für Miete ausgeben müssen. Und es gibt nur eine Möglichkeit diesem Trend zu begegnen, denn die Regierungen schaffen es offensichtlich nicht, funktionales Wohnen gegenüber dem Privateigentum durchzusetzen. Es braucht die Vergesellschaftung von Wohnraum, sowohl aus dem öffentlichen Eigentum (Studierendenwohnheime und kommunale Wohnungsgesellschaften) als auch durch Enteignungen der privaten Vermieter*innen.
325 Euro für ein Zimmer? Nein, danke! Die Wohnungen denen, die drin wohnen!


Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Kipping: Grundeinkommen schafft keine "Insel der Glückseligen"

Prüfungen und Noten sind falsch

Auf nach Schnellroda - IfS verbieten!