Vermieter*in ist kein richtiger Job!
Dank der BEVO DE Alpha 2a AG haben bzw. hatten die Anwohner*innen der Mendelssohn-Bartholdy-Straße im Südpark und des Ponywegs in der östlichen Neustadt tagelang keinerlei fließendes Wasser. Die Lokalpresse übertitelte die Katastrophen schon mit Beschreibungen a la "wie im Mittelalter". 
Im Mittelalter gab es allerdings keine Briefkastenfirmen. Denn das ist die BEVO DE 2a Alpha AG, die die volle Verantwortung dafür trägt, dass Menschen ihre Miete zahlen müssen, aber dafür exakt nichts bekommen. Denn zwar ging der Abstellung des Kaltwassers je eine Havarie voraus, aber die Schäden waren schon lange bekannt - der Mietkonzern hat sich schlicht nicht gekümmert. Die Mieter*innen versuchten täglich ihre Vermietung zu erreichen - aber erfolglos. Am Ende mussten Feuerwehr und Stadtverwaltung kommen, um die Havarie zu stoppen. Um die nachhaltige Reparatur kümmert sich keine*r.
In der Berichterstattung und der politische Debatte wird oftmals darauf abgehoben, dass die BEVO DE Alpha 2a AG insolvent sei und deshalb die Mieter*innen im Stich lassen würde. Das ist aber ein falscher Ansatz, denn letztlich unterscheidet sich das aktuelle Schneeballsystem der AG nicht von dem ihrer Vorgängerin, also der BELVONA, die zwischenzeitlich durch die White Green Property oder durch anderen Briefkastenfirmen aus dem Netzwerk von u.a. Birger Dehne ersetzt wurde.
Denn schon BELVONA, welches wahrscheinlich strukturell dasselbe ist wie der jetzige Konzern, nahm nur das Geld der Mieter*innen, gab die Nebenkosten nicht weiter, beauftragte keine Reinigung und keine Reparatur und meldete sich nur mit Drohbriefen, wenn die Mieter*innen etwa Mietminderung verlangten, weil es z.B. wochenlang kein warmes Wasser gegeben hatte.
Politik, Justiz und Gewerbeaufsicht ließen sich offensichtlich dadurch beschwichtigen, dass nach Protesten immer mal wieder bezahlt wurde. BELVONA versprach sogar, die Wohnungen grundlegend zu sanieren, schwärmte im Ponyweg sogar von Marmor und Luxus. Aber natürlich geht es nur um Profit, wenn man Wohnen zum Privateigentum macht: Die verschiedenen AGs machten solange weiter wie sich Investor*innen fanden, die mehr Geld zum Ankauf und zur Zerstörung von bestehenden Wohnungen in das System reingaben.
Andere Vermieter*innen, die fälschlicherweise als seriös gelten, setzen dagegen auf langfristige Profite. Sie bauen vermeintliche Brachflächen zu, sanieren Altbau oder ganze Gelände wie den alten Schlachthof. Aber auch hier gibt es das Konzept Profitmaximierung nur mit Verdrängung und Übervorteilung der Mieter*innen sowie mit gelegentlichen aus Spekulation resultierenden Pleiten.
Ein Beispiel dafür ist die Hedera-Bauwert GmbH, deren Tochterunternehmen das Südpark-Einkaufscenter verantwortet und dort durch das Einbehalten von Nebenkosten dafür sorgt, dass die Angestellten und Kund*innen im Kalten sitzen. Sogar relevante Konzerne wie Kaufland oder große Gesellschaften wie die AOK können nicht heizen, wenn aus jedem Quadratmeter das Maximum rausgeholt werden musste. Aber keine Sorge: Bei der Hedera stehen auch in Berlin die Baustellen still - so schnell wird da keine Zahlungssicherheit entstehen.
Das Problem liegt offensichtlich nicht darin, dass eine Firma nur einen Briefkasten besitzt. Das Problem liegt darin, dass es Privateigentum an Immobilien gibt. Denn das führt dazu, dass man jahrzehntelang in Halle wohnt, jeden Monat Miete und Nebenkosten zahlt - und trotzdem ohne alles da steht. Und das heißt auch: Ohne die von vielen (z.B. der HWG) verlangte Vorvermieterbescheinigungen und entsprechende Umzugsmöglichkeiten, ohne die Möglichkeit, zu viel gezahlte Nebenkosten oder gar die Kaution wiederzubekommen.
Während die Mietkonzerne ihre Rendite durch ihre schiere Existenz machen. 
Deshalb bleibt zwei Dinge festzustellen: 1.) Privateigentum gehört abgeschafft. 2.) Vermieter*in ist ohnehin kein richtiger Job!

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