Hoeres sie auf mich zu analysieren - das dürfen sie nicht!
Heutzutage sind die Leute ja wirklich schnell gestört, zumindest wenn es nach Rechten geht. Zum Beispiel gibt es Menschen, die ein Problem damit haben, dass der Geschichtsprofessor Peter Hoeres (Neuste Geschichte!) aus Würzburg seinen Lehrstuhl zu einer Kaderschmiede der sogenannten "Neuen Rechten" umbauen soll. Herausgekommen ist diese mutmaßliche, wohl nicht vom Beamtenstatus abgedeckte spezielle Tätigkeit Hoeres, weil sein Mitarbeiter Benjamin Hasselhorn ein Historiker ist, der sich selbst wohl unverhältnismäßig gerne reden hört und sein Hohenzollern-Fandom als Sachverständiger für die CDU einbringen musste, was dazu geeignet gewesen wäre, den Adeligen fette Zahlungen zu sichern.
Damit geriet er mutmaßlich in das Visier seriöser Kolleg*innen, die sein Werk analysierten und zu dem Ergebnis kamen, dass Hasselhorn eine Gesellschaft auf einer völkisch-antiliberalen Grundlage vorschwebt. Der tat darauf hin das, was Rechte immer tun: Er gab sich als konservativ aus und leugnete hier und da die publizistische Tätigkeit für die extreme Rechte. Dass er für die faschistische Zeitschrift "Blaue Narzisse" aus Chemnitz geschrieben hatte, tat er als "Jugendsünde" ab. Dass er für die Sezession unter einem albernen Pseudonym geschrieben hat, leugnete er vier lange Jahre - bis jetzt.
Inzwischen hat er die Autorschaft zugegeben und damit die Teflon-Strategie von ihm und seinem Chef aktiv untergraben. Jetzt wird das Institut für Geschichte in Würzburg als rechter Hotspot kritisiert und die dortige Studierendenvertretung fordert Konsequenzen. Hoeres bezeichnet das als "Verschwörungstheorie" und sieht sich von Linken verfolgt, als hätte nicht sein Mitarbeiter unter Pseudonym und mit jahrelanger Verleugnung für ein faschistisches Magazin geschrieben und als wäre nicht Hoeres selbst auch schon in extrem Rechten kreisen wie der "Bibliothek des Konservatismus" aktiv gewesen, die selbst eine sehr direkte Schnellroda-Connection hat.
Es ist also relativ klar: In Würzburg organisiert sich die rechte Geschichtswissenschaft. Als Studierende in Sachsen-Anhalt, die besonders mit faschistischen Wahlerfolgen und faschistischen Zentren konfrontiert sind, wünschen wir deshalb, dass die Rechten an der Uni Würzburg keine Chance haben und solidarisieren uns deshalb voll und ganz mit dem Studierendenparlament.
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